Was hat mich bewegt, dieses Buch zu schreiben?

Der Begriff der Phänomenologie ist mir das erste Mal begegnet, als ich ein Buch des Familientherapeuten Bert Hellinger gelesen habe. Er hat sich selbst als Phänomenologen bezeichnet, als einen Menschen, der Phänomene beobachtet und Folgerungen daraus zieht. In diesem Sinne bin auch ich ein Phänomenologe. Ich interessiere mich seit jeher für vielfältige Formen von Entwicklungen und Prozessen.

Als die 68er Generation vor mehr als vierzig Jahren zum Marsch durch die Instanzen ansetzte, war ich gerade mal 13. Zu jung, um aktiv daran teilzuhaben. Die Studentenunruhen und die Bürgerrechtsbewegungen habe ich jedoch von Anfang an interessiert verfolgt. Die Emanzipationswelle und die sexuelle Revolution sind Teil meiner Erinnerungen, wann immer ich an die sechziger und siebziger Jahre zurückdenke. Aber ich erinnere mich auch noch gerne an meine Großeltern und an die kleinstädtische Idylle von Ehingen, das damals gerade mal halb so groß war wie heute. Zu meiner Kindheit und Jugendzeit herrschte noch eine sorgfältig gepflegte Ordnung. Man ging jeden Sonntag in die Kirche. Die Frauen saßen links, die Männer saßen rechts in den Bankreihen.

Was hat sich geändert seit dieser Zeit? Der Kalte Krieg konnte beendet werden, die Mauer ist gefallen und die große Globalisierungswelle hat eingesetzt. Viel hat sich getan.

Es war ein schleichender Prozess der sich währenddessen abspielte. Niemand hat sich darüber aufgeregt. Ich auch nicht. Aber irgendwann habe ich festgestellt, dass etwas fehlt. Es war nicht mehr so einfach, Kinder zu erziehen. Es war nicht mehr so einfach, sich Respekt und Achtung zu verschaffen. Es war nicht mehr so einfach, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden und ihn zu behaupten. Aber es gab auch Dinge, die sind leichter gefallen. Sich zu trennen zum Beispiel oder den Beruf und die soziale Stellung zu wechseln. Man konnte auch leichter aus der Rolle fallen oder sie ganz ablegen, denn sie ist irgendwann abgeschafft worden, die gesellschaftliche Rollennorm, die einem jeden seinen Platz und seine Aufgabe zugewiesen hat. Und mit ihr brach die gesamte Ordnung und Struktur, das komplette starre Korsett zusammen.

Das ist phänomenologisch betrachtet weder gut noch schlecht, aber es hat natürlich Konsequenzen. Mit diesen Konsequenzen habe ich mich auseinandergesetzt. Ich habe mich gefragt, ob man ohne ein starres Korsett, ohne äußere Ordnung und Struktur zurecht kommen kann. Vielen gelingt es nicht. Wir erkennen es an der zunehmenden Gewaltbereitschaft, an Kriminalität und Verrohung. Wir erkennen es am Verfall der guten Sitten, des Anstands und der Moral.

Die Gesellschaft hat es in ihrer Gesamtheit jedoch so gewollt, sonst wäre es nicht so weit gekommen. Nun muss sie sich auf eine neue Ordnung und Struktur verständigen. Ich habe den Versuch gewagt, eine solche Ordnung zu formulieren. Ich lege meinen Entwurf in Form dieses Buches vor und freue mich auf einen lebhaften Dialog mit all jenen, die sich mit den Problemen unserer heutigen Zeit beschäftigen und nach neuen Wegen und Lösungen suchen.

 

 

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